Frühkindliche Reflexe 

 

Moro-Reflex, Tonischer Labyrinthreflex (TLR), Asymmetrischer Tonischer Nackenreflex (ATNR) und der Symmetrische Tonische Nackenreflex (STNR) sind die wichtigsten frühkindlichen Reflexe.

 

Beispiel:

 

Spürt ein Säugling eine Berührung in der Handinnenfläche, schließt er die Finger. Er greift aus einem Reflex heraus. Dieser Greifreflex soll bewirken, dass eine grundlegende und wichtige Bewegung, nämlich das Schließen der Finger um einen Gegenstand, oft geübt wird. Dadurch entstehen Strukturen im Gehirn, die eine bestimmte Bewegungsabfolge so einstudieren, dass sie irgendwann einfach "da" ist, auch dann, wenn der Reflex nicht mehr vorhanden ist. Das Muster "Zugreifen" hat das Kind nun in seinem Gehirn gespeichert. Damit es aber willentlich zugreifen kann, muss es auch wieder loslassen können. Erst dann kann es Gegenstände von A nach B transportieren und sie dort ablegen. Deshalb muss der Greifreflex, wie alle anderen frühkindlichen Reflexe, wieder verschwinden, wenn er seine Aufgabe erfüllt hat. Dieses Greifen verschiedener Gegenstände, das Erfahren ihrer Eigenart durch den Tastsinn, ist die eigentliche Grundlage des BeGreifens.

 

  

 

Leben und Bewegung sind untrennbar miteinander verbunden. das Kind muss sich im Mutterleib bewegen, um sich entwickeln zu können. Die Bewegung ist der Motor der Hirnfunktion und zugleich ihr Ergebnis. Je ausgereifter das Gehirn, desto koordinierter und komplexer sind die Bewegungsmuster.

 

Ein Kind bewegt sich während der Schwangerschaft, unter der Geburt und in den ersten Lebensmonaten mit Hilfe der Frühkindlichen Reflexe. Als Reflexe beschreibt man die automatisch ablaufenden, stereotypen (immer gleichen) Bewegungen.

Diese Bewegungen werden unwillkürlich durch bestimmte Reize ausgelöst und entspringen entwicklungsgeschichtlich dem ältesten Teil des Gehirns (Stammhirn).